Von Samantha Conti
Es war unklar, was Designer Rodolfo Paglialunga in einer Kollektion aussagen wollte, die voller Ledereinzelteile und Gürtel und Riemen im Militärstil für Oberbekleidung und Schneiderei war. Dass Männer sich nach Gefangenschaft sehnen oder nach einer Morgenroutine, bei der man sich für den Spaziergang – oder Marsch – zur Arbeit anschnallt? Der Designer ist nicht gerade für seine Liebe zum Praktischen bekannt: Seine Frühjahrskollektion war voller knieumspielender Ledershorts und -hosen, die bis zur Mitte der Wade aufhörten.
In dieser Saison fügte er einige neue Silhouetten hinzu, darunter Gürtel, die um die Taille verliefen und schräg über die Brust geschnitten waren, an Jacken, langen Mänteln und einem grauen Jumpsuit. Er verarbeitete Leder in Tunika-Oberteilen, einige mit Druckknöpfen oder Reißverschlüssen, andere ärmellos.
Die Models trugen große und kleine Lederaccessoires, die manchmal völlig unpassend zum Outfit waren: einen Mantel im Military-Stil, gepaart mit einem Dopp-Kit oder eine kleine Tasche an einer Kette.
Zu den wenigen tragbareren Stücken gehörte ein zweireihiger Mantel mit abnehmbarem Pelzkragen; eine Reihe dicker Ripp- oder Waffelstrickpullover, einige mit Lederpatches, und die schwarze Lammfelljacke, die die Show abschloss.
Diese Kollektion bot allenfalls einige klassische Stücke, die eines High-Street-Händlers würdig waren, aber insgesamt war sie sozusagen nicht im Einklang mit den täglichen Garderobenbedürfnissen des High-End-Designer-Kunden.