Anstelle einer Laufstegshow oder Präsentation debütierte Watanabe seine entspannte, aber elegante Kollektion in Buchform.
Statt einer persönlichen Präsentation oder virtuellen Show präsentierte Junya Watanabe seine Frühjahrskollektion im Buchformat. Er suchte nach einer Vielzahl von Alltagsmenschen, die zu seinem Image für die Marke passten, und reiste dann mit Mustern durch Japan, um sie an und in der Nähe ihres Arbeitsplatzes zu kleiden und zu fotografieren. Unter den Abgebildeten sind ein Sushi-Koch, ein Samurai-Schwertschmied, ein professioneller Fliegenfischer, ein Bonsai-Meister, ein Orgelbauer, der Architekt Sou Fujimoto und ein Paar Automechaniker.
Die Art der Präsentation machte Sinn. In seinen Notizen für die Saison sagte Watanabe, dass er sich auch von Büchern inspirieren ließ, die er als „kostbare Gegenstände, die ich schätze, beschrieb, obwohl ich sie möglicherweise nicht jeden Tag öffne“. Insgesamt 20 Bücher, Zeitschriften und Comics prägten die Sammlung, darunter Wälzer zu Kunst, Design und Typografie sowie das Playboy-Magazin, die Manga-Reihe „Dr. Slump“ und zwei verschiedene Kochbücher. Bilder aus den Büchern und ihren Einbänden werden in der gesamten Kollektion als Drucke auf T-Shirts, Hemden, Jackenfutter und mehr verwendet.
Watanabes Silhouetten waren entspannt, aber die Bilder, Arbeitskleidungseinflüsse und Details wie Kontrastaufnäher und Nähte gaben dem Angebot eine coole, moderne Note. Er verwendete Naturtextilien wie Baumwolle und Raw Denim, um seine charakteristischen Jeans mit weitem Bein und tiefem Schritt und locker geschnittenen Blazern herzustellen. Shorts waren weit und endeten unterhalb des Knies, während die meisten Hosen oberhalb des Knöchels endeten. Es gab auch einige enganliegendere Business-Casual-Looks, darunter ein marineblauer Anzug mit buntem Revers und Hemden in einem Patchwork aus Streifen und Uni-Tönen. Die Kollektion bot eine vielseitige Auswahl an zeitlosen Stücken, die wahrscheinlich so unterschiedliche Kunden wie diejenigen ansprechen werden, die sie modelliert haben.
